Regelmäßig ruft Gramek die deutschen Blogger zu einem Bloggerecho auf. Die Blogger sollen dabei ihre Meinung zu einem Thema veröffentlichen und so den Lesern der Blogs ein Meinungsbild quer durch verschiedene Spielerschichten aufzeigen.
Das vierte Bloggerecho trägt den Titel: Die erste Zitadelle.
Eine Zitadelle ist kein Ersatz für eine einfache POS
Die Zitadellen werden oft als die neuen POSsen angesehen. Dabei sind diese vom Funktionsumfang her wesentlich mächtiger und natürlich auch teurer. Obwohl sie eines Tages die POSsen ersetzen sollen sind sie für mich kein Ersatz, sondern eine erweiterte Version dieser. Alleine schon die Möglichkeit des Andockens sorgt für eine ganz andere Spielweise. Während man bei einer POS im groben und ganzen sieht, welche Spieler und Schiffe sich in dieser befinden ist dieser Faktor bei Zitadellen komplett entfernt. Umgekehrt sieht man natürlich auch nicht, was draußen ist – auch wenn das Tethering das Spionieren ermöglicht.
Eine Zitadelle ist also eine richtige Raumstation anstatt eines Außenpostens und kostet dementsprechend auch mehr ISK. Sie werden aber auch schneller zu Zielen von Angreifern, da die Vernichtung einer Zitadelle dem Besitzer erheblich mehr Schaden zufügt als bei einer POS. Das bedingt sich alleine daraus, dass man in POSsen meist nur begrenzt wertvolle Items gelagert hat. Zitadellen werden die Leute dazu verleiten alles einzulagern. Das ist zwar nicht sofort verloren (außer im Wurmloch), aber auch nicht 100% sicher.
Nichts für Kleingruppen
Zitadellen sind dementsprechend nicht für Hinz und Kunz gedacht, sondern für eingespielte und schlagfertige Spielergruppen, welche sowohl die Anschaffung als auch den Betrieb, vor Allem aber den Erhalt einer Zitadelle sicherstellen können. Einer kleinen Gruppe von 5-20 Spielern wird es nicht gelingen, eine Zitadelle auf Dauer zu sichern. Dies muss erst bei den Spielern ankommen, wie der Beitrag zum Bloggerecho #4 von Jezaja beweist.
Wir sind uns also einig, dass nur größere Gruppen eine Zitadelle betreiben werden. Dadurch werden diese Gruppen für neue Spieler natürlich an Attraktivität gewinnen, da sie eine Zitadelle und die dadurch entstehenden Vorteile, eine eigene Heimat mit eigenen Regeln (Steuern, …) bieten können.
Zitadellen bedeuten Macht
Gruppen mit stabilen Zitadellen werden nicht nur für Spieler interessanter, sondern werden auch erheblich mehr Macht ausüben können. Diese könnten ihre Zitadelle als Marktplatz freigeben. Ist dieser erst einmal etabliert, dann ist die Vernichtung weniger wahrscheinlich, da die Angreifer diese Zitadelle eventuell auch nutzen. Man schießt sich nicht die eigenen Besitztümer und Einnahmequellen weg. Einzig direkte Konkurrenten sind dann als Gefahr zu sehen.
Eine weitere Möglichkeit ergibt sich natürlich aus den Berechtigungen und Steuern. Was hindert den Besitzer daran euch den Zugriff auf seine Zitadelle zu verwehren? Die Steuereinnahmen. Ist eine Zitadelle zu einem Handelszentrum angewachsen, dann sind die Steuern auch in gewissem Rahmen zu Gunsten des Besitzers anpassbar. Natürlich muss man hier die Konkurrenz im Auge behalten oder diese ausschalten.
Hat eine Gruppe nun einen Handelsplatz (oder auch Produktionsstandort) etabliert, dann bedeutet das auch stetige Steuereinnahmen. Diese erlauben dann den Einsatz teurerer Schiffe und durch Überlegenheit die Sicherung der Macht.
Das oben geschriebene ist natürlich nur eine mögliche Variante. Sollten viele Gruppen gleich stark sein, dann gehe ich davon aus, dass es entweder einen Zusammenschluss gibt, oder dass keine Gruppe einen großen Vorteil durch die Zitadellen erhalten wird, da diese nur intern genutzt werden. Ich bin gespannt, wie sich die Zitadellen im Hinblick auf Monopole entwickeln werden.
Alles bleibt anders
Die Zitadellen bringen auf jeden Fall viel Bewegung in New Eden und ich empfinde sie als die größte und spannendste Änderung in Eve Online seit langem. Ich denke die Spieler werden sehr viel Spaß und auch Frust mit den Zitadellen haben.
Errichte deinen Traum und zerstöre den ihren!