Star Citizen und Elite Dangerous haben es, aber Eve Online hat es nicht – sich bewegende Objekte im Weltall. Kein Planet umkreist seine Sonne, kein Mond seinen Planeten. Auch die Stationen sind wie angewurzelt.
Warum ist das so?
Eve Online ist alt
Eve Online ist 2003 auf den Markt gekommen. Die Arbeiten am Spiel haben schon früher begonnen. Mir ist aus dieser Zeit kein Weltraum Spiel, schon gar nicht mit Multiplayer, bekannt, welches orbitale Bewegungen hatte.
Die Ursache findet man auf der technischen Seite. Eve Online muss für jeden Spieler das gleiche Universum als Grundlage haben, damit die Berechnung der Positionen und Aktionen der Spieler untereinander sauber funktioniert. Wenn zwei Spieler nun mit Zeitversatz einen Planeten anwarpen würden, dann würden diese bei sich bewegenden Planeten an verschiedenen Positionen aus dem Warp fallen.

Zusätzlich müsste jeder Client durchgehend die aktuelle Position aller Objekte mit dem Server abgleichen. Der Server selbst müsste zu den Spielern, Raketen, Drohnen, … auch noch alle Planeten, Monde, Stationen und Belts (Liste nicht vollständig) berechnen.
Da wir Spieler aber alleine durch unsere Berechnungen den alten Code von Eve Online schon an seine Grenzen bringen wäre dies für die Spielleistung nachteilig.
Aber bei anderen geht es
Wie oben schon erwähnt bewegen sich die Objekte bei Star Citizen und Elite Dangerous. Dabei muss man aber bedenken, dass beide Spiele erheblich neuer als Eve Online sind.
Der größte Unterschied besteht aber in der Anzahl der Spieler. In Eve Online können theoretisch unbegrenzt viele Spieler in einer Instanz (d.h. auf einem Server) sein. Natürlich haben wir in der Praxis irgendwann TiDi oder gar Abstürze, aber 3.000 Spieler auf einem Server sind machbar.
Star Citizen erlaubt derzeit maximal 50 Spieler in einer Instanz. Angepeilt ist hier ein Limit von 1.000 Spielern. Der Entwickler selbst ist sich aber unsicher, ob das machbar ist. Eigenen Aussagen nach könnten es auch nur 200 werden. Dazu ist das Universum erheblich kleiner.

Für die 1.000 Spieler muss Cloud Imperium Games dann wohl aber ausgefeilte Techniken und viele Server auffahren – ob sich das finanziell auf Dauer lohnt ist fraglich.
Bei Elite Dangerous liegt die Grenze bei 32 Spielern in einer Instanz. Eine Erhöhung hier ist nicht geplant. Dafür ist das Universum wohl erheblich größer.
Weitere Einschränkungen
Da ich weder Elite Dangerous noch Star Citizen bisher gespielt habe muss ich mich für den folgenden Teil auf meine Google Suche verlassen.
Ein schwieriger Punkt in einem dynamischen Universum sind die Bookmarks der Spieler. Bleiben die an Ort und Stelle, oder bewegen sie sich mit dem nächstgelegenen Objekt?
Elite Dangerous erlaubt nur Lesezeichen für Planeten, jedoch keine frei platzierten. In Star Citizen gibt es noch keine Bookmarks.
Willst du Dynamik?
Ich fände es cool, wenn New Eden dynamischer wird. Das aber nur so lange, bis es nicht zu grundlegenden Änderungen in der Navigation und bei den Bookmarks kommt.
Wie siehst du das Thema? Willst du mehr Dynamik in Eve Online und was wären die Einschränkungen deiner Meinung nach?
greybill
Mi 06.02.2019 — 17:09
Darüber hab ich auch schon philosophiert. Allerdings wäre der Aufwand im Vergleich zum spielerischen Mehrwert in EVE wohl eher… gering.
Im Falle eine Star Citizen könnte mich mir allerdings auch interessante Auswirkungen auf die Welt vorstellen. Beispielsweise wäre ein Planet nur für X-Stunden begehbar während er sich weit genug von seiner Sonne entfernt befindet. Kommt er der Sonne aber zu nah wird die Oberfläche zu heiß und der Tod der Spielfigur droht, schafft man es nicht reichtzeitig in Sicherheit.
A.v.Humboldt
Fr 08.02.2019 — 12:33
Interessanter Beitrag, ich kann dich dies bzgl. mal auf den Wikipedia-Artikel zum Zweikörperproblem/ Keplerproblem verweisen (https://de.wikipedia.org/wiki/Zweik%C3%B6rperproblem)
Man könnte das Bookmarkproblem zumindest über relative Koordinaten zum Schwerefeld des nächstgelegenen Objekts definieren: Lon/Lat/Dist Koordinaten vom Mittelpunkt des Planeten/Mondes/Sterns. Bin ich weiter als 500km von einem Objekt entfernt, greift automatisch das KO-System des Sterns. Alle Koordinaten werden als GEOSTATIONÄR angesehen, d.h. ihre Postion über dem Objekt ist unbeweglich.
Dreht das Objekt, dreht der Bookmark mit, obige Einschränkung definiert ob sich der Bookmark relativ zum Mond/Planet bewegt oder nicht.
Deepspace-Bookmarks würden somit NUR die mögliche Rotation der planetaren Ebene abbekommen.
Setzt man nun die Rotationsfrequenz der planetaren Ebene bei einem AU auf exakt 1 Jahr ( 😉 ) würde die zurückgelegte Strecke der Planeten pro Stunde seeeehr gering werden. Man könnte also durchaus pro Downtime alle System um blub-km nach links(oder rechts) drehen und niemand würde den unterschied zwischen 10 und 14 mitbekommen.
Bonsailinse
So 17.02.2019 — 16:55
“Niemand würde den Unterschied mitbekommen” ist für mich exakt das Argument, warum man sich den ganzen Käse auch einfach sparen kann.